Zeichnen mit Buntstiften kann hochprofessionell sein mit perfektem Verblenden und Layering. Es kann aber auch ganz reduziert sein und skizzenhaft. Es gibt keinen Zwang, Buntstifte auf eine bestimmte Art und Weise zu benutzen!
All die hochprofessionellen Werke mit Buntstiften, die du im Web findest, können ganz schön verunsichern. Dabei muss man auch sagen: Das Zeichnen und Malen mit Buntstiften ist nicht jedermanns Sache und daher muss man sich nicht stressen.
Es dauert eben sehr lange, bis man eine kleine Fläche mit einem Buntstift gefärbt hat, während man mit anderen Stiften wie Markern oder mit PanPastell Kreide zum Beispiel im Nu eine Fläche gefärbt hat. Wer also weder die Geduld, noch die Nerven oder einfach die Zeit hat, nur mit Buntstiften Bilder bunt zu malen oder damit zu arbeiten, kann sich andere Materialien anschauen oder andere Techniken.
Du siehst hier weiter unten im Instagrampost eine asiatische Künstlerin, die mit Buntstiften ganz anders umgeht. Sie malt damit einfach kleine Figuren. Es müssen nicht Flächen schraffiert und perfekt schattiert ausgemalt werden, sondern sie nutzt Buntstifte wie andere Marker oder Fineliner nutzen.
Heraus kommen farbenprächtige kleine Comicfiguren und Motive. Sehe die Arbeit mit verschiedenen Farben, Stiften und Techniken also bitte ganz locker – probiere vieles aus, aber verkrampfe dich nicht und lasse dich nicht entmutigen, weil andere zum Beispiel mit Buntstiften wunderschöne Ausmalbilder zaubern – es ist einfach eine Typfrage, ob dir das Malen und Zeichnen mit Buntstiften liegt oder ob du vielleicht lieber zum Pinsel greifen solltest.
Allgemein ist das Malen und Zeichnen mit Buntstiften aber immer eine Freude und du solltest es einfach auch als Entspannungsmethode sehen und nutzen.
Wir geben dir nun Tipps, wie man Buntstifte gemeinhin anwendet, aber du kannst auch deinen eigenen kreativen Weg dabei gehen.
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Zeichnen mit Buntstiften: Ein Leitfaden zu Techniken und Tipps
Das Zeichnen mit Buntstiften ist eine vielseitige und zugängliche Kunstform, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Künstler eine breite Palette an Ausdrucksmöglichkeiten bietet. In diesem Artikel werden verschiedene Techniken vorgestellt, die Ihnen helfen können, Ihre Fähigkeiten im Umgang mit Buntstiften zu verbessern und beeindruckende Kunstwerke zu schaffen.
1. Grundlegende Techniken
a. Schraffieren und Kreuzschraffieren
Schraffieren ist eine Technik, bei der Linien parallel zueinander gezeichnet werden, um Flächen zu füllen und Schattierungen zu erzeugen. Kreuzschraffieren erweitert dies, indem eine zweite Schicht von Linien in einem Winkel zur ersten hinzugefügt wird. Diese Technik eignet sich besonders gut, um Texturen und Tiefen zu erzeugen.
b. Verwischen
Durch das Verwischen von Buntstiftstrichen können weiche Übergänge und sanfte Schattierungen erreicht werden. Dies kann mit einem Papierwischer, einem weichen Tuch oder sogar mit einem Finger gemacht werden. Einige Künstler verwenden auch spezielle Blender-Stifte, um diese Effekte zu erzielen.
2. Fortgeschrittene Techniken
a. Layering (Schichten)
Beim Layering werden mehrere Schichten von Farben übereinandergelegt, um Tiefe und Farbintensität zu erhöhen. Es ist wichtig, mit hellen Farben zu beginnen und schrittweise dunklere Farben hinzuzufügen. Dies erfordert Geduld, führt jedoch zu satten, lebendigen Bildern.
b. Burnishing
Burnishing ist eine Technik, bei der mit einem farblosen Blender-Stift oder einem sehr hellen Buntstift starker Druck ausgeübt wird, um die Farbpigmente in das Papier zu drücken. Dadurch entsteht eine glatte, glänzende Oberfläche, die fast wie ein Gemälde wirkt.
3. Spezialisierte Techniken
a. Punktierung (Stippling)
Bei der Punktierung werden kleine Punkte gesetzt, um Texturen und Schattierungen zu erzeugen. Diese Technik erfordert Geduld und eine ruhige Hand, kann jedoch sehr interessante visuelle Effekte erzeugen.
b. Frottage
Frottage ist eine Technik, bei der ein Papier über eine strukturierte Oberfläche gelegt und mit einem Buntstift darüber gerieben wird, um die darunter liegende Textur auf das Papier zu übertragen. Dies kann verwendet werden, um interessante Hintergründe oder Texturen in Zeichnungen einzubauen.
4. Tipps und Tricks
a. Qualität der Materialien
Die Wahl der richtigen Materialien ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Zeichnungen. Hochwertige Buntstifte haben eine höhere Pigmentkonzentration und sind weicher, wodurch sie sich leichter mischen und auftragen lassen. Auch die Wahl des Papiers ist wichtig – dickeres Papier mit einer leichten Textur eignet sich am besten für Schichten und Verwischtechniken.
b. Farbharmonie
Das Verständnis von Farbharmonie kann Ihnen helfen, ausgewogene und ansprechende Kunstwerke zu schaffen. Experimentieren Sie mit Komplementärfarben, um Kontraste zu erzeugen, oder verwenden Sie analoge Farben für sanftere Übergänge.
c. Übung und Experimentieren
Wie bei jeder Kunstform ist Übung der Schlüssel zum Erfolg. Experimentieren Sie mit verschiedenen Techniken und Materialien, um herauszufinden, was für Sie am besten funktioniert. Lassen Sie sich inspirieren von der Arbeit anderer Künstler und versuchen Sie, verschiedene Stile zu kombinieren.
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Ausmalen mit Buntstiften
Das richtige Papier ist entscheidend für das Zeichnen mit Buntstiften, da es die Farbaufnahme und die Anwendungstechniken erheblich beeinflusst. Hier sind einige wichtige Merkmale, die das ideale Papier für Buntstiftzeichnungen auszeichnen:
1. Papiergewicht
Das Gewicht des Papiers wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) gemessen. Schwereres Papier (ab 150 g/m²) ist in der Regel besser geeignet für Buntstiftzeichnungen, da es stabiler ist und mehr Schichten von Farbe aufnehmen kann, ohne zu wellen oder zu reißen. Optimal sind Papiere mit einem Gewicht von 200-300 g/m².
2. Oberflächenstruktur
Die Oberflächenstruktur des Papiers spielt eine große Rolle dabei, wie gut es die Farbpigmente der Buntstifte aufnimmt. Hier sind die gängigsten Arten von Oberflächen:
Glattes Papier: Auch als Hot Pressed oder Hot Press bezeichnet, hat eine sehr glatte Oberfläche. Es ist ideal für detaillierte Arbeiten und feine Linien, aber es nimmt möglicherweise weniger Farbschichten auf.
Mittlere Körnung: Dieses Papier hat eine leichte Textur und ist vielseitig einsetzbar. Es ermöglicht sowohl detaillierte Arbeiten als auch das Schichten mehrerer Farben.
Raue Oberfläche: Auch als Cold Pressed oder Rough bezeichnet, hat eine stark texturierte Oberfläche. Es nimmt viele Farbschichten auf und ist gut für großflächige Farbaufträge und Techniken wie Verwischen und Burnishing geeignet.
3. Säurefreies Papier
Säurefreies Papier ist langlebiger und verfärbt sich mit der Zeit nicht. Es ist besonders wichtig, wenn Sie Ihre Kunstwerke archivieren oder verkaufen möchten. Säurefreies Papier verhindert auch, dass die Farben im Laufe der Zeit verblassen oder sich verändern.
4. Weiße und getönte Papiere
Weißes Papier: Ist am vielseitigsten und lässt die Farben der Buntstifte am besten zur Geltung kommen.
Getöntes Papier: Kann interessante Effekte und Kontraste erzeugen, insbesondere bei der Verwendung von weißen und dunklen Buntstiften, um Lichter und Schatten hervorzuheben.
Empfohlene Papiersorten
Bristol Paper: Ein sehr glattes, dickes Papier, das sich gut für detaillierte Arbeiten und Schichten eignet.
Aquarellpapier: Es hat eine raue Oberfläche und ist dicker, wodurch es sich gut für intensives Schichten und Verwischen eignet.
Skizzenpapier: Mittlere Körnung, oft günstiger, ideal für Entwürfe und tägliche Übungen, aber nicht so langlebig wie schwereres Papier.
Beispiele für hochwertige Papiere:
- Strathmore Bristol Paper
- Canson Mi-Teintes
- Fabriano Artistico Watercolor Paper
- Arches Aquarellpapier
Für das Zeichnen mit Buntstiften ist Papier mit einem Gewicht von mindestens 150 g/m², idealerweise 200-300 g/m², und einer mittleren bis rauen Oberflächenstruktur am besten geeignet. Säurefreies Papier gewährleistet die Langlebigkeit Ihrer Kunstwerke. Mit diesen Eigenschaften können Sie die besten Ergebnisse erzielen und die Farbintensität und Schichtung Ihrer Zeichnungen maximieren.