St. Pete: Wo Street Art zur offenen Galerie wird

 

Wer Kunst liebt und selbst gerne malt und zeichnet, kann an Streetart auch nicht einfach so vorbeigehen. Wir empfehlen das SHINE St.Pete Mural Festival bei Florida.

Ein Spaziergang durch St. Petersburg in Florida ist wie ein Streifzug durch ein riesiges Freiluftmuseum. Bunte Fassaden, ausdrucksstarke Gesichter, leuchtende Farben – in der Stadt am Golf von Mexiko wird Straßenkunst gefeiert, gelebt und jedes Jahr neu erfunden. Herzstück dieser Bewegung ist das SHINE St. Pete Mural Festival, das 2025 vom 7. bis 16. November wieder internationale Künstler anzieht und St. Pete buchstäblich zum Strahlen bringt.

Shine_Kenny Coil an Marc Berenguer
Shine_Kenny Coil an Marc Berenguer

Ein Festival, das die Stadt verwandelt

Was vor gut einem Jahrzehnt mit der Aufhebung des Street-Art-Verbots begann, hat St. Pete zu einer der spannendsten Street-Art-Metropolen der USA gemacht. Die Stadt unterstützte lokale Kreative, anstatt sie zu bremsen – und 2015 wurde das erste SHINE-Festival ins Leben gerufen. Seitdem kuratiert die St. Petersburg Arts Alliance jedes Jahr eine neue Edition, bei der rund 15 neue Murals entstehen.

Heute zählt die Stadt rund 170 großformatige Wandbilder, die Straßen, Viertel und ganze Häuserblocks in Kunstwerke verwandeln. Viele dieser Murals haben vergessene Orte zu pulsierenden Hotspots gemacht – nicht nur für Kunstliebhaber, sondern auch für Einheimische, die ihre Stadt durch die Augen der Künstler neu entdecken.

State_Lines_Tes-One_Palehorse
State_Lines_Tes-One_Palehorse, (c) visitspc.com

Kunst, die Gemeinschaft schafft

Besonders spannend: Neben den großen Wandgemälden gibt es die sogenannten Bright Spot Projects – kleinere, gemeinschaftsorientierte Kunstwerke, bei denen Schulen, Nachbarschaften oder Nonprofits mitgestalten. So wird Street Art in St. Pete zu einem echten Gemeinschaftsprojekt.

Artist: Stephen Palladino @Goodandshiddy<br />Jacob M. Pierce Photography
Artist: Stephen Palladino @Goodandshiddy
Jacob M. Pierce Photography

Kunst erleben – live und hautnah

Wer das Festival besucht, kann den Künstlern bei der Arbeit zusehen. Während der elftägigen Veranstaltung entstehen die Werke live an den Fassaden – begleitet von Talks, Begegnungen und Workshops. Doch auch außerhalb der Festivalzeit lohnt sich ein Besuch: Die Murals lassen sich das ganze Jahr über bei Walking-, Bike- oder Trolley-Touren erkunden. Die Guides sind tief in der Szene verwurzelt und erzählen die Geschichten hinter den Bildern.

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Mangroves and Manatees_Tatiana Suarez, (c) visitspc.com

Einige Highlights der letzten Jahre

Zu den bekanntesten Murals zählt „State Lines/Snake Woman“ (2015) von Tes One & Palehorse, ein frühes Festivalwerk, das schnell zum Wahrzeichen wurde. Ebenso beeindruckend: das über 30 Meter breite Wandbild von Stephen Palladino (2017), dessen comicinspirierter Stil in kräftigen Farben über die Wände des Dr. Martin Luther King Jr. Boulevard fließt.

Shine 2024_Naomi Haverland
Shine 2024_Naomi Haverland, (c) visitspc.com

Ein Beispiel für Street Art mit Botschaft ist „Mangroves & Manatees“ (2020) von Tatiana Suarez. Das Werk zeigt bedrohte Tierarten und verweist auf den Schutz des sensiblen Ökosystems Floridas. Suarez erklärt:

„Ich wollte ein Bewusstsein für Mangroven und Manatis schaffen – für ihre Schönheit, aber auch für ihre Verletzlichkeit.“

Streetart: Kunst, die verbindet

St. Pete zeigt, wie Urban Art eine Stadt verändern kann – visuell, sozial und emotional. Hier verschmelzen Kunst und Alltag zu einem bunten Miteinander, das inspiriert und bewegt.

Mehr Informationen zum SHINE St. Pete Mural Festival und zu allen Kunstwerken gibt es unter
👉 stpeteartsalliance.org und visitstpeteclearwater.com/de.

Lest zu diesem Thema auch unsere Buchrezension zum Thema Streetart von Frauen!

Bildrechte: (c) visitspc.com

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