Skizzenbücher: Wofür überhaupt, schöne Beispiele + 7-Tages-Plan

Ein Skizzenbuch ist viel mehr als nur ein Block Papier. Es ist dein persönliches Atelier, Ideenarchiv, Experimentierfeld und manchmal auch ein kleines Tagebuch in Bildern. Fast jeder Künstler – ob Hobbyzeichner oder Profi – führt eines. Doch was macht ein gutes Skizzenbuch aus, und wie kannst du deins so nutzen, dass es dich wirklich weiterbringt?

Was ist ein Skizzenbuch?

Ein Skizzenbuch ist ein gebundenes oder geheftetes Buch mit leeren Seiten, das speziell für Zeichnungen, Malübungen oder Notizen gedacht ist. Anders als auf „schönem“ Papier für fertige Werke darf hier alles Platz haben: schnelle Kritzeleien, Ideenfragmente, Farbtests oder kleine Studien.

Mit einem Skizzenbuch ist das Starten mit Malen und Zeichnen viel leichter. Denn man muss kein teures Zeichenpapier kaufen und direkt großformatig arbeiten. Es einfach wirklich ein Übungsbuch und etwas Privates wie ein Tagebuch. So hilft es auch Stimmungen und Momente in deinem Leben festzuhalten.

Anfangs meist hilflos, kindisch und krakelig, später wirst du immer besser. Und du wirst dich freuen, wenn du deine Fortschritte siehst und auch einfach nur, weil du bestimmte Momente im Leben so wirklich dauerhaft festgehalten hast, die sonst einfach verschwinden. Dein Skizzenbuch wirst du garantiert öfter anschauen als die Galerie deiner Smartphone-Bilder, garantiert! Es ist auch tatsächlich irgendwie spannender, jedenfalls, wenn du am Malen und Zeichnen interessiert bist.

Du kannst fertige Skizzenbücher später auch als gedruckte Werke herausbringen wie Felicia Chiao, eine professionelle Industrial Designerin und Illustratorin. Sie hat mehrere ihrer privaten Skizzenbücher als Buch veröffentlicht, z. B. Sketchbook 5 und Sketchbook.

 

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Warum lohnt sich ein Skizzenbuch?

  • Ideenspeicher: Einfall im Café oder unterwegs? Rein ins Skizzenbuch.
  • Übungsraum: Fehler sind erlaubt, niemand außer dir muss die Seite sehen.
  • Entwicklung sichtbar machen: Blätterst du nach Monaten zurück, siehst du deinen Fortschritt.
  • Kreative Freiheit: Keine Erwartungshaltung, kein „muss perfekt sein“.

Tipps: Wie man ein Skizzenbuch am besten führt

  1. Regelmäßig nutzen – jeden Tag ein paar Minuten sind besser als einmal im Monat eine Stunde.
  2. Immer dabeihaben – am besten in der Tasche oder im Rucksack, so kannst du spontan skizzieren.
  3. Nicht nur Zeichnen – klebe Zeitungsschnipsel ein, schreibe kurze Notizen oder probiere Farben aus.
  4. Unperfekt denken – das Skizzenbuch ist kein Ausstellungsstück, sondern dein Experimentierfeld.
  5. Datum & kurze Notizen – so kannst du deine Entwicklung nachvollziehen.
  6. Abwechslung – mal mit Bleistift, mal mit Kugelschreiber, mal mit Aquarell – so bleibst du flexibel.

Welches Skizzenbuch passt zu dir?

  • Klein & handlich: Ideal für unterwegs und Urban Sketching.
  • Großformat: Perfekt, wenn du dich austoben oder großflächig arbeiten willst.
  • Papierqualität beachten:
    • Dünnes Papier = gut für schnelle Skizzen, Bleistift, Fineliner
    • Dickes Papier (200g+) = hält Aquarell und kräftige Farben besser aus

Ein Skizzenbuch ist ein treuer Begleiter auf deinem künstlerischen Weg. Es hilft dir, Ideen festzuhalten, regelmäßig zu üben und dich frei auszuprobieren. Fang einfach an – das Wichtigste ist, dass es genutzt wird, nicht dass jede Seite perfekt aussieht.

Auch die New Yorker Künstlerin Barbara Nessim verkauft alte Sketchbooks als Kunstbücher: Limited Edition Red 1975 Sketchbooks — BARBARA NESSIM

 

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Viele dieser Künstlerinnen nutzen das Skizzenbuch als Ort der Experimente: Farbversuche, Motivstudien, spontanes Zeichnen, manchmal schnelle Skizzen unterwegs und daneben sorgfältigeres Arbeiten.
Transparenz & Prozesse zeigen: Wie ist die Vorarbeit zu einem größeren Werk? Welche Gedanken, Skizzen, Fehler waren auf dem Weg? Solche Einsichten machen einen Blog interessant.
Kombination aus analog und digital: Manche scannen ihre Skizzen, überarbeiten sie digital oder posten sie so wie sie sind – das Rohmaterial hat oft einen besonderen Charme.
Thema Authentizität: Skizzenbücher leben davon, nicht perfekt zu sein. Wenn jemand auch die „unfertigen“ Seiten zeigt, schafft das Nähe zum Publikum.


🎨 Accounts + Künstlerinnen zum Folgen

Name / Account Was sie zeigen / was besonders ist Warum interessant fürs Skizzenbuch
Laura Brouwers / Cyarin (@cyarin) Digitale Illustrationen, Charakterdesign, oft mit Studien, Skizzen & Motiven, die später ausgearbeitet werden. Sie hat auch ein Buch „Expedition Sketchbook“ veröffentlicht und zeigt, wie das Skizzenbuch als Ideensammlung & Entwicklung funktioniert.
Felicia Chiao (@feliciachiao) Illustrationen, persönliche Motive, oft mit Emotionen & einem sehr eigenen Stil. Ihre Skizzenbucharbeiten geben Einblick in ihre Gedankenwelt und wie sie Figuren/Ideen entwickelt. Sehr inspiriert, was Storytelling im Skizzenbuch angeht.
Joanne Shih (@byjoanneshih) Lettering & Illustration; ihr Sketchbook enthält oft Kombinationen aus Schrift, Wasserfarbe und kleinen Notizen. Gut zu sehen, wie man Text und Bild verbindet, verschiedene Medien in einem Sketchbook mischt.
Kristina Webb (@colour_me_creative) Fröhliche, bunte Zeichnungen & Charaktere, viele Skizzen & kolorierte Seiten. Schöne Beispiele für Farbexperimente, wie sich Stil durch regelmäßige Kleinskizzen entwickelt.
Nadine Roßa (@nadrosia) Skizzen, Visual Notes, manchmal Zeichnungen aus dem Alltag; schwarz-weiß oder mit einzelnen Farb-Highlights. Gut, um zu sehen, wie man schnell Motive einfängt und wie unterschiedlich Layouts sein können.

 Dein 7-Tage-Programm fürs Sketchbook – Hemmungen abbauen, einfach loslegen

Viele Anfänger trauen sich nicht, in einem neuen Sketchbook anzufangen. Die Angst vor der „schönen, leeren Seite“ ist groß – doch genau hier hilft ein kleiner Plan. Mit diesem 7-Tage-Programm startest du ganz entspannt, ohne Druck, aber mit klaren Übungen, die dir Schritt für Schritt Sicherheit geben.

Habe auch keine Angst vor „misslungenen“ Versuchen! Diese gehören zum Prozess dazu und später wirst du feststellen, dass das vielleicht gerade sehr interessante Zeichnungen sind, die ins Abstrakte gehen oder du veränderst sie im Nachhinein einfach. Nichts im Skizzenbuch muss so perfekt sein, dass es jemand als Bild an die Wand hängen würde – aber es DARF schon so perfekt sein, dann kannst du es ja online ausstellen.

 Tag 1 – Startklar

Schreibe auf die erste Seite: Name, Datum und den Satz: „Dieses Sketchbook darf unordentlich sein.“
Warmup: 1 Minute Blind-Contour (z. B. deine Hand, ohne aufs Papier zu schauen).
Hauptübung: Deine Hand in 10 Minuten normal zeichnen.
Abschluss: Schreibe eine kurze Notiz: „Das war mein erster Eintrag!“

Tag 2 – Formen entdecken

Warmup: Kreise, Quadrate, Dreiecke.
Hauptübung: Zerlege ein Objekt (z. B. eine Tasse) in Grundformen und zeichne es dreimal.
Extra: Eine kleine Skizze ohne Absetzen des Stifts.

Tag 3 – Textur

Warmup: Schraffuren üben.
Hauptübung: Apfel, Holz oder Stoff zeichnen – Fokus nur auf Oberfläche.
Schreibe daneben ein Wort, das die Textur beschreibt.

Tag 4 – Mini-Thumbnails

Warmup: Rechtecke skizzieren.
Hauptübung: 6 Mini-Skizzen von deiner Umgebung.
Bonus: Wähle eine und zeichne sie groß auf einer Seite.

Tag 5 – Perspektive

Warmup: Fluchtpunkt-Linien.
Hauptübung: Einfache Szene mit 1 Fluchtpunkt (Straße, Regal, Tisch).
Tipp: Schiefe Linien sind erlaubt – Hauptsache Prinzip verstanden.

Tag 6 – Fantasie & Freiheit

Warmup: Kritzel-Linien und Formen suchen.
Hauptübung: Erfinde ein Fantasieobjekt (z. B. Lampe + Tasse).
Extra: Mit Buntstift oder Marker ein Detail betonen.

Tag 7 – Reflexion & Mix

Warmup: Linien in alle Richtungen.
Hauptübung: Stillleben mit 3 Objekten (z. B. Tasse, Schlüssel, Obst).
Abschluss: Durchblättern und aufschreiben: „Das habe ich in einer Woche gelernt …“

-> Nach 7 Tagen ist die Hemmschwelle weg

Mit kleinen Übungen, kurzen Zeiten und viel Freiheit wird das Sketchbook zu deinem täglichen Begleiter. Schon nach einer Woche merkst du: Das weiße Blatt ist gar nicht mehr so furchteinflößend.

 

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